Med. Progressive Muskelentspannung (PME)

Was ist Progressive Muskelentspannung?

Edmund Jacobson (1888-1983), Internist, Forscher und Arzt entwickelte die Progressive Muskelentspannung (PME). Durch seine wissenschaftliche Publikationen und Forschungen leistete er einen bedeutenden Beitrag zur Psychophysiologie der neuromuskulären Funktionen sowie zu den Wechselwirkungen von geistigen (emotional und kognitiv) und körperlichen (motorischen) Prozessen.

Jacobson beobachtete, dass unangemessene Muskelspannungen in Beziehung mit psychischer Spannung stehen. Er folgerte daraus, dass umgekehrt mittels einer progressiven Muskelentspannung auch die Seele eine Reaktion der Entspannung und Ruhe zeigt. Unter anderem bemerkte Jacobson, dass ein Wechsel von Anspannung und Entspannung unterschiedlicher Muskeln positive Wirkungen auf das autonome (vegetative) Nervensystem haben.

Daraufhin entwickelte Jacobson Übungen zur Entspannung des gesamten Muskelapparates. Die Übenden Personen spannen einzelne Muskelgruppen an und lassen sie wieder los. Wichtigster Teil während den Übungen ist das Wahrnehmen des Unterschiedes zwischen Anspannung und Entspannung. Die PME kann sitzend, liegend oder auch stehend angewendet werden.

Wie erlernt man die PME?

Die PME wird im Einzel-oder Gruppensetting in ca. 6-8 Lektionen in einem wöchentlichen oder 14-tägigen Rhythmus vollständig erlernt. Wichtig ist, dass die Teilnehmenden regelmässig auch für sich die Übungen durchführen und in ihren Alltag integrieren, damit die med. PME ihre volle Wirksamkeit entfalten kann. Sie werden merken, dass Sie sich bei regelmässiger Anwendung gelassener und erholter fühlen. Nach wenigen Monaten reicht es dann nur noch wenige Male in der Woche zu üben, um den gewünschten Effekt abzurufen. In akuten Stresssituationen können Sie selbstständig und rasch durch die PME Beruhigung herbeiführen.

Indikationen für die PME

  • Für mehr Wohlbefinden und Entspannung
  • Nervosität und Anspannung
  • Schlafstörungen
  • Erschöpfung und Burn-out
  • Depression
  • Angststörungen / Panikattacken
  • Chronische Schmerzen
  • Migräne
  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Muskelverspannungen (z.B Schultern, Nacken)
  • Stimmungsschwankungen
  • Psychosomatische Beschwerden
  • Stärkung des Immunsystems
  • Long-COVID

Je nach Art und Intensität einer Erkrankung, ist eine wertvolle Zusammenarbeit und Austausch mit der/ dem behandelnden Ärztin / Arzt, PsychotherapeutIn (im Einverständnis der Klientin / des Klienten) unabdingbar.

Die PME ersetzt keine Behandlung durch einen Arzt oder Psychotherapeuten, kann aber durchaus eine wertvolle Ergänzung zur evtl. vorbestehenden Behandlung sein.

Kontraindikationen für die PME

  • Bei akuter Psychose oder psychoseähnlichen Krankheitsbildern
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